Mittwoch, 23. April 2014

Chardonnay-Weine aus Frankreich und der Welt

Chardonnay, ein Wein aus Frankreich, der Karriere machte

Begonnen hat alles in einem kleinen Dorf im französischen Burgund namens Chardonnay. Zumindest glauben das die Weinexperten. Doch sie wissen natürlich nicht, wie die Traube, die später einen der bekanntesten Weißweine der Welt werden sollte, nach Chardonnay kam…


Doch es ist möglich, dass sie wirklich in Chardonnay entstand. Denn viele Experten gehen davon aus, dass der Chardonnay aus einer natürlichen Kreuzung zwischen Gouais und Pinot hervorgegangen ist. Es scheint auch, dass seine Weinstöcke genetische Übereinstimmungen mit anderen Weinen aus Burgund aufweisen.

Man weiß dagegen sicher, ist dass es Mönche waren, die den Chardonnay überall in Frankreich verbreitet haben - und das, obwohl die Chardonnay-Rebe nicht unbedingt zu den unempfindlichsten Weinarten gehört. In nördlichen Gegenden ist das Hauptproblem ihre frühe Reife. Denn frühe Reife im Herbst - was den Winzern natürlich gefällt - bedeutet natürlich frühes Sprießen der Blätter und frühe Blüte. In südlichen Gefilden bereitet diese Eigenschaft nur selten Probleme. In nördlicheren Lagen, dagegen, wo der Morgenfrost sich oft noch spät im Frühling bemerkbar macht, können die Chardonnay-Reben schwere Schäden erleiden.

Man könnte davon ausgehen, dass die frühe Reife des Chardonnay ihn zu einem idealen Mittelmeerwein macht. Doch dort gibt es ein anderes Problem: der Chardonnay aus dem Languedoc oder der Provence ist anfällig auf zu große Trockenheit. Dabei ist es natürlich günstig, dass er früh zur Blüte kommt, zu einer Jahreszeit, wo auch in Südfrankreich noch mit Regen und Morgentau zu rechnen ist - aber in manchen Jahren auch noch mit Morgenfrost.

Trotz dieser Probleme wurde der Chardonnay weltbekannt, als die Farmer im Amerika des 19. Jahrhunderts nach neuen Möglichkeiten suchten, ihren eigenen Wein anzubauen. Sie importierten einen Großteil ihrer Rebsorten aus Frankreich, dem Land, das in ihren Augen den besten Wein der Welt hervorbrachte: Wein aus Frankreich galt in den amerikanischen Kreisen dieser Zeit als höchster Luxus. Zu den importierten Rebsorten gehörte auch der Chardonnay, der sich schnell an das neue Klima anpasste und hielt, was er in Frankreich versprochen hatte.

Inzwischen ist Chardonnay aus den großen wie auch den „kleinen“ Weinen nicht mehr wegzudenken. Die Rebsorte wird zu Champagner verarbeitet, geht in die großen Burgunder-Weine ein und wird, vor allem im Languedoc, als sortenreiner Weißwein gekeltert.

Die größten Chardonnay aus Frankreich - oder der Welt - findet man jedoch jedes Jahr im März auf Château des Ravatys, einem Weingut, das zum Institut Pasteur in Saint Lager im Bezirk von Burgund gehört. Saint Lager mag als kleine Stadt gelten, doch sie hat den seltenen Titel einer „internationalen Weinreben- und Weinstadt“. Hier findet die „Qualitäts-Gegenüberstellung der besten Chardonnay der Welt“ (Confrontation qualitative des meilleurs Chardonnay du Monde) statt. Zum Erstaunen der Freunde von Wein aus Frankreich, sind die französischen Chardonnay nicht die einzigen, die eine Goldmedaille mit nach Hause nehmen: im März 2014 gingen acht Goldmedaillen nach Frankreich, zwei nach Südafrika, und je eine nach Kanada, China, Australien, Schweiz, Spanien, Slowenien und in die Tschechische Republik.

Copyright: Sandra Winters

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