Montag, 9. Dezember 2013

Grenache und Syrah, Biowein aus Languedoc

Cuvées aus Languedoc: Grenache und Syrah als Biowein

Auch wenn etliche Vertreter der neuen Generation der Winzer aus Languedoc sich für sortenreinen Wein entschieden haben, so gibt es doch andere - sehr oft auch im Bereich des Bioweins aus Languedoc - die das Verschneiden verschiedenen Rebsorten zur Kunst erhoben haben, die sie als Ausdruck ihrer selbst und ihrer Erde empfinden. Eine beliebte Cuvée aus dem Languedoc, die oft auch als roter Biowein gekeltert wird, besteht aus Grenache und Syrah.

Die Hersteller von Biowein im Languedoc zögern nicht, Syrah. als sortenreinen Wein zu keltern. Seine Qualitäten sprechen jedoch auch dafür, ihn in Assemblage zu benutzen: sein aromatisch-fruchtiger Geschmack, sein Bukett, das nach Brombeeren und Heidelbeeren duftet und nicht zuletzt seine lange Lagerfähigkeit kann die Beschaffenheit einer Cuvée nur verbessern. Verschneidet man ihn jedoch mit Grenache, kann man mit einer fast idealen "Ehe" rechnen...

Auch wenn ein Grenache-Biowein aus dem Languedoc nicht so teuer ist wie ein Châteauneuf-du-Pape - einige dieser Edelweine benutzen bis zu 80 Prozent Grenache - wo eine Flasche auf der Basis von Grenache schon den stolzen Preis von 600 € erzielte, so hat die Rebsorte doch Qualitäten, die einer Cuvée zugute kommen. Der einzige Nachteil ist ihre lange Reifezeit: dies ist der Grund, warum Grenache zwar weltweit angepflanzt wird, doch nicht überall als Edeltraube angesehen wird. Nur der Süden mit seiner starken Sonneneinstrahlung, seinem warmen Frühling und der lang anhaltenden Hitze im Herbst erlaubt der Rebe, vollkommen auszureifen und ihre ganze Süße zu entwickeln - auf diese Weise wird die lange Reifezeit, die in nördlicheren Gebieten als Nachteil angesehen wird, im Languedoc zum echten Vorteil.

Dabei ist es überaus günstig, dass die Weinstöcke der Grenache-Trauben aus starkem Holz bestehen und auch unter starkem Wind nicht brechen - denn sonst hätte die lange Reifezeit auch im französischen Süden Probleme bereiten können: es wird im Languedoc zwar früh warm und die Wärme hält bis spät in den Herbst an, doch man muss in diesen Jahreszeiten mit extrem starken Winden rechnen, dem Tramontane und dem Mistral, die schon so manchen Obstbaum und so manchen Weinstock umgebrochen haben. Ein Wein mit kürzerer Reifezeit ist diesen Winden weniger ausgeliefert.

Ein gut ausgereifter Grenache kann bis zu 15 Prozent Alkoholgehalt entwickeln - eine der Qualitäten, die sie zu einem ausgezeichneten Partner von Syrah werden lässt. Grenache hat nur einen "optischen Schönheitsfehler": er wird nicht sehr farbig. Ein Rotwein aus Grenache schmeckt zwar wie ein hervorragender Rotwein, doch er sieht nicht unbedingt so aus - er erinnert manchmal an einen etwas dunkleren Rosé. Doch zusammen mit Syrah und seinem tiefen Dunkelrot wird auch dieser kleine Fehler behoben.

Im Gegensatz zu Syrah, der ein gut ausgewogenes Tannin aufweist, verfügt Grenache nur über einen sehr schwachen Tannin-Gehalt, der jedoch mit dem Alter ansteigen kann. Dieser geringe Tannin-Gehalt zusammen mit dem hohen Zuckeranteil, der sich in der langen Reifezeit bildet - und dem daraus entstehenden hohen Alkoholgehalt - eignet sich Grenache auch hervorragend für eine Cuvée von Süßwein, dem Vin doux naturel. Aus dem gleichen Grund wird er in dem Gebiet von Clairette du Languedoc auch gerne für Rancio-Wein verwendet.
Copyright: Sandra Winters

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