Biologischer Wein erobert das Languedoc: Qualität und Natur
Noch vor zehn Jahren waren es nur einige Außenseiter, die auf die Idee kamen, in Frankreich Biowein anzubauen - und nur einige Außenseiter, die ihn kauften. Doch die Zeiten haben sich geändert, die jungen Winzer haben die "Weinszene" erobert, und mit den neuen Techniken kam auch der Biowein. Das heißt, im Süden von Frankreich war es zuerst die Provence, die mehr und mehr auf biologischen Anbau setzte - der Sandwein, Vin des Sables, der dort immer häufiger auftauchte, eignete sich hervorragend zum Biowein. Doch langsam eroberte die biologische Weinwirtschaft auch andere Teile des Südens, bis sie sich auch im Languedoc immer mehr Platz schaffte...
Die ersten echten Bestimmungen für den biologischen Wein wurden 1991 veröffentlicht. Doch lange war nur der Anbau von Wein betroffen - die Weinherstellung blieb jedem Winzer selbst überlassen. Die Anhänger von Biowein mussten bis zum Jahre 2012 warten, bevor auch die Weinproduktion geregelt wurde.
Die ersten echten Bestimmungen für den biologischen Wein wurden 1991 veröffentlicht. Doch lange war nur der Anbau von Wein betroffen - die Weinherstellung blieb jedem Winzer selbst überlassen. Die Anhänger von Biowein mussten bis zum Jahre 2012 warten, bevor auch die Weinproduktion geregelt wurde.
Nach Meinung von einigen biologischen Weingenossenschaften
sind die Gründe, warum die jungen Winzer gern auf Biowein umstellen, alles
andere als ideologisch. So hat man festgestellt, dass unter den Winzern eine
extrem hohe Krankheitsrate existiert, die auf den ständigen Gebrauch von Pestiziden
zurückzuführen ist. Bio-Winzer schützen zuerst einmal ihre eigene Gesundheit.
Aber nicht alle Produzenten von Biowein denken nur an
sich. Immer mehr junge Winzer schließen sich einer "alten-neuen"
Ideologie an, die den Menschen der Natur und der Erde näher bringt. Der
biologische Anbau ist für sie eine logische Folge der Wechselwirkung zwischen
Mensch und Pflanze: er schützt den Boden, das Klima und die Umwelt und bringt
gesünderen Wein hervor. Sie sagen, der Biowein wäre natürliche Produkt des
Zusammenspiels von Sonne, Wasser und Erde.
Die Zahlen sprechen für sich. Man hat festgestellt, dass
der Weinanbau nur drei Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Frankreichs
in Anspruch nimmt. Doch auf diesen drei Prozent wurden 2003 rund 20 Prozent
aller in Frankreich benutzten Pestizide verbreitet. Die biologische Weinkultur
verbietet dagegen jeglichen Gebrauch von Herbiziden oder Pestiziden.
Die Qualität der Bioweine stellt die gleichen Ansprüche
wie der "klassische" Weinbau, der in den letzten Jahrzehnten immer
mehr auf Quantität verzichtet, doch immer größeren Wert auf Qualität legt. Ein
"echter" Bio-Winzer geht davon aus, dass sein Ziel nicht nur ein
reiner Wein sein muss, sondern auch ein Wein von absoluter Qualität.
Die Anzahl der Rebsorten aus biologischem Anbau wird
immer größer, inzwischen findet man selbst Viognier, Cinsault und Grenache in Form von Biowein. Einige kleinere Weingüter machen auch
Experimente mit biologischem sortenreinem Wein, wo zum Beispiel Merlot oder
Cabernet Sauvignon verwendet wird.
Copyright: Sandra Winters
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen