Château Ausone 1982 und 1993, zwei gegensätzliche Bordeaux-Weine
Der Wein aus dem Bordeaux-Anbaugebiet Émilion wächst auf
einer kalkhaltigen Hochebene mit sehr starker Sonneneinstrahlung. Die
Weinexperten sind sich einig, dass es der Boden ist, der dafür sorgt, dass eine
gute Weinrebe einen Spitzenwein hervorbringt. Wie der Lehmboden von Château Pétrus, so bewirkt auch der kalkhaltige Boden von Château Ausone die
Entwicklung eines Buketts, das diese Bordeaux-Weine so einmalig sein lässt.
Dazu kommt natürlich die Sonneneinstrahlung, die Château Ausone zum
privilegierten Standort für Weinberge macht.
Château Ausone 1982 und 1993, zwei gegensätzliche Bordeaux-Weine
Nach den Weinkennern gibt es zwei
"Geburtstagsjahrgänge", die jetzt gerade "richtig trinkbar"
sind. Doch eigentlich sind diese beiden Château Ausone so unterschiedlich, dass
man sie kaum vergleichen kann.
Wie die meisten Bordeaux 1993, so gehört auch Château Ausone 1993 nicht zu den besten Weinen, die das Gut je hervorgebracht hat. Aber
der Ausone 1993 ist ein Wein, den man heute mit Genuss trinken kann. Wie der Haut-Brion 1993 ist er nach einem mittelmäßigen Anfang - erzeugt durch einen
verregneten Herbst - gut nachgereift und gehört heute, zwanzig Jahre später, zu
den Weinen, die dem Gebiet von Bordeaux Ehre machen. Aber es sieht so aus, als
könnte man ihn auch noch dreißig oder gar fünfzig Jahre lagern.
Betrachtet man dagegen Château Ausone 1983, so hat
man es mit völlig gegensätzlichen Klimabedingungen zu tun. Während die
Bordeaux-Weine von 1993 unter einem heißen Sommer und einen verregneten Herbst
litten, war der Sommer in Bordeaux 1983 viel zu feucht, was eine regelrechte
Invasion von Mehltau verursachte. Der Herbst dagegen, der 1993 völlig verregnet
war, wurde 1983 sonnig und trocken - der Mehltau verschwand, und der Wein
reifte so schnell nach, dass man sogar eine frühe Ernte ins Auge fassen konnte.
Heute ist der Château Ausone 1983 zu einem guten,
fruchtigen Wein herangereift, der ab sofort trinkbar ist, den man aber auch
noch lange lagern können wird.
Copyright: Sandra Winters
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