Samstag, 16. Februar 2013

Dom Pérignon 1973, Dom Pérignon 1993, Champagner und die Revolution der Bordeaux-Weine

Champagner-Weine, wie sie dem Benediktiner gefallen hätten: Dom Pérignon 1973 und Dom Pérignon 1993


Pierre Pérignon war vermutlich der erste Önologe - oder zumindest einer der ersten, die ihren Wein im Gebiet von Bordeaux fabriziert haben. Und Dom Pérignon - wie man Pierre Pérignon nannte - machte nicht irgendeinen Wein: er machte einen der weniger Champagner im Anbaugebiet Bordeaux.

Schon 1668, genau 325 Jahre vor dem gelungenen Champagner-Jahrgang Dom Pérignon 1993 - hatte Pierre Pérignon Grosses im Sinn. Er trat als Verwalter in das Benediktinerkloster Hautvillers ein, wo er sich vor allem um den Wein kümmern wollte. Aber sein Wein sollte nicht nur gut sein, er war sicher, den besten Wein der Welt fabrizieren zu können - und das im Alter von gerade mal dreißig Jahren.

Heute sagt man, Dom Pérignon hätte eine Revolution in der Weinproduktion bewirkt. Man nennt ihn den "geistigen Vater" des Champagners und - egal ob die Idee eines "Schaumweines" wirklich von ihm stammte oder nicht - Tatsache bleibt, dass er hat die Geschichte des Bordeaux-Weines in andere Bahnen geleitet hat.

Dabei war Dom Pérignon weder Weinexperte noch Chemiker oder Önologe - er liebte ganz einfach guten Wein… was sicherlich auch mit dem Geist seiner Zeit zu tun hatte, denn die Regierung des Sonnenkönig Ludiwigs XIV. hatte die Lust auf Luxus nach Frankreich gebracht. Und sie traf selbst arme Familien wie die der Pérignon, die mit ihren sieben Kindern kaum von einem Wein wie dem späteren Dom Pérignon träumen konnten.

Doch Pierre Pérignon wusste, was er wollte. Im seinem Kloster bei Bordeaux übernahm er die gesamte Verantwortung für alles, was den Wein betraf. Er erlaubte niemandem, die Trauben zu kosten - er allein entschied, ob eine Traube gut genug war, um sich in Wein zu verwandeln. In Jahren, die nicht seinem Standard entsprachen, weigerte er sich, Wein zu produzieren.

Diesem Prinzip folgen die Eigentümer von Dom Pérignon noch heute. Der Champagner wird nur in guten Weinjahren produziert - was bedeutet, dass es zwischen 1921 und 2003 nur 39 Jahrgänge von Dom Pérignon gab.  

Dom Pérignon 1973 und Dom Pérignon 1993, mit denen Bordeaux den 345. und 365. Geburtstag des ersten Liebhabers von Champagner feiert, sind Weine, die dem Benediktiner wohl gefallen hätten. Sie sind trocken und mild, ihr Geschmack ist ausgewogen, ihre Farbe hat den typischen Schein von hellem Gold, und sie gehören zu den wenigen Jahrgängen, wo sogar ein Dom Pérignon rosé produziert werden konnte.
Copyright: Sandra Winters

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