Donnerstag, 21. Februar 2013

Pétrus 1953 und Pétrus 1973, zwei Geburtstagsjahrgänge, die halten, was sie versprochen haben

Unterschiedliche Wetterbedingungen, unterschiedliche politische Situation... aber beide sind zu guten Jahrgängen geworden : Pétrus 1953 und Pétrus 1973 

Wie überall in Frankreich, war 1953 auch in Bordeaux ein schwieriges Jahr. De Gaulle war noch nicht Präsident, die fünfte Republik noch nicht gegründet. Die Weingüter von Bordeaux litten noch unter Arbeitskräftemangel und die Sammler zögerten, teure Weine zu kaufen - die politische Situation war noch zu unstabil.

Das Wetter kümmerte sich nicht um Politik. Pétrus 1953 wuchs unter starker, heißer Sonne heran, der Sommer war trocken. Als es Zeit war, an die Weinlese zu denken, gab es jedoch ein Problem, dass den Eigentümer der Weingüter Angst machte: es begann, stark zu regnen, und der Erntetermin musste verschoben werden - die Weinlese begann erst Ende September, was bedeutete, dass sie zur spätesten Weinlese des Jahrzehnts wurde.

Doch die Eigentümer der Châteaux von Bordeaux hatten Glück. Die späte Weinlese gab dem Pétrus 1953 die Möglichkeit, noch besser auszureifen. Dadurch wurde er ein Wein, der schon in seiner Jugend ausgesprochen fruchtig war. Mit dem Alterungsprozess entwickelte er dann die typischen Qualitäten eines Pétrus, die das englische Königshaus so liebt.

Auch wenn die politische Lage zwanzig Jahre besser war, so war der Jahrgang Pétrus 1973 doch nicht einfacher als Pétrus 1953. Diesmal war es das Klima, das einen Strich durch die Rechnung der Weingüter zog: die Weinlese war total verregnet. Viele Bordeaux-Weine wurden jung verkauft, das heißt, die Eigentümer der Weingüter gaben ihnen nicht mal eine echte Chance, ihre Qualität zu zeigen.

Und doch gab es, wie in fast jedem Jahrgang, einige Weine, die gut wurden. Dazu gehören vor allem die Weine aus Pomerol, dem Gebiet von Pétrus. Pétrus 1973 ist trotz dem schlechten Ruf seines Jahrgangs ein Wein, der sich heute gut trinken lässt.
Copyright: Sandra Winters

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