Dienstag, 5. März 2013

Ausone 1983, ein Bordeaux-Wein, der besser ist als man dachte

Wie ein sonniger Herbst den Ausone 1983 rettete

Noch im Sommer glaubte man, dass ein schlechter Jahrgang auf den Weinbergen heranwuchs. Es war unerträglich heiß - was dem Wein immer gut gefällt. Aber gleichzeitig regnete es zu viel, und man hatte ständig den Eindruck, ein heißer Nebel läge über den Weinbergen.

Auch die Reben auf den Weinbergen von Château Ausone 1983 waren den ganzen Sommer über feucht. Die Pflanzen sogen den Regen ein, und die Trauben wurden groß und rund. Aber anstatt ihre Fruchtigkeit zu entwickeln bestanden sie vor allem aus Wasser.

Der einzige Bordeaux 1983, dem dieses Wetter gefiel, das war der Likörwein von Château d'Yquem, der genug Edelfäule entwickelte, um einen hervorragenden Jahrgang anzukündigen. Doch Château Ausone 1983 brauchte keine Edelfäule - er brauchte Sonne und Trockenheit.

Doch der Herbst rettete die Ernte. Eine trockene, angenehme Wärme trocknete die Trauben, und dank dem schönen Wetter konnte die Weinlese früh begonnen werden - früh genug, damit die sommerliche Feuchtigkeit ihn nicht zum Verfaulen brachte.

Auf diese Weise ist Ausone 1983 ein reicher, fruchtiger Wein geworden, der sich schon jetzt gut trinken lässt. Aber seine Geschichte zeigt, wie sehr ein Bordeaux-Wein vom Wetter abhängt. Ein verregneter Sommer oder sogar nur ein paar Regenschauer während der Weinlese können einen gesamten Jahrgang zerstören.
Copyright: Sandra Winters

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