Zwei Spitzenjahrgänge: Bordeaux 1937
für die Sauternes, Bordeaux 1938 für die Rotweine
Zwei Spitzenjahrgänge: Bordeaux 1937 für die Sauternes, Bordeaux 1938 für die Rotweine
Ein Jahr nach der ersten Vermarktung des Dom Pérignon
- die eine ziemliche Enttäuschung für die Liebhaber von Champagner war - erlebt
Bordeaux endlich wieder einmal ein wirklich gutes Jahr. In Kalifornien wird die
Golden Gate Bridge eingeweiht, die in diesem Moment längste Hängebrücke
der Welt, in Spanien hat der Bürgerkrieg beginnen, und in ganz Europa herrscht
Angst.
In Bordeaux 1937 jedoch denkt man wie immer vor
allem an Wein. Und man ist zufrieden. Denn nach all den schlechten Jahrgängen
Anfang der dreißiger Jahre meint es das Wetter endlich wieder gut. Der Sommer
ist heiß, nicht zu trocken und nicht zu feucht - der Wein bekommt genau die
Regenmenge, die er braucht.
Eigentlich kann man sagen, dass alle Rotweine und Weißweine
aus Bordeaux 1937 hervorragend sind. Die besten Rotweine findet man jedoch
unter den Libournais und den Graves - sie sind harmonisch, ausgeglichen und
fruchtig. Aber die Sauternes, die weißen Likörweine sind geradezu fantastisch:
die Kritiker vergleichen sie mit göttlichem Nektar und benutzen Adjektive wie
rassig, prächtig, königlich - kurz gesagt, in Bordeaux 1937 werden Weine wie
Château d'Yquem ohne Zweifel zu Jahrhundertweinen.
Zuerst glaubte man, Bordeaux 1938 würde ein
Rekordjahr wie 1937. Der Sommer war warm und trocken, man hatte allen Grund,
auf einen guten Jahrgang zu hoffen. Doch viele Winzer wurden enttäuscht - die
Likörweine von Sauternes wurden nur mittelmäßig, obwohl einige ganz gut
abschnitten.
Die besten Weine aus Bordeaux 1938 sind Rotweine,
darunter Château Cheval Blanc und Château Mouton-Rothschild, die ausgeglichen
und langlebig wurden. Heute werden sie zu enormen Preisen gehandelt: eine
Flasche Château Cheval Blanc, zum Beispiel, kostet inzwischen rund 1000 Euro.
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