Sonntag, 3. März 2013

Wein 2000: Welchen Bordeaux hätte der Sonnenkönig im Jahr 2000 getrunken?

Ludwig XIV., Dom Pérignon, Petrus, Mouton-Rothschild und Margaux...

Es ist wohlbekannt, dass der Sonnenkönig der erste und, bisher, der größte Feinschmecker in der Geschichte Frankreichs war. Er liebte das gute Essen und, nicht minder, den guten Wein. Bis heute ist es wohl keiner Festtafel gelungen, sich mit einem ganz normalen "Alltagsessen" von Ludwig XIV. zu vergleichen.

Einer seiner Lieblingsweine war ohne Zweifel der Champagner, der gerade zu seinen Lebzeiten erfunden wurde. Als er Dom Pérignon - den ersten Champagner - entdeckte, "abonnierte" er sich auf die gesamte Produktion. Solange das Benediktinerkloster, das den Dom Pérignon herstellte, nicht genug produzierte, um den König zufrieden zu stellen, hatte keiner das Recht, etwas davon abzuhaben…

Im Jahr der Ernte der Bordeaux-Weine 2000 hätte der Sonnenkönig vermutlich einen Dom Pérignon 1973 gewählt, der mit seinen damals 23 Jahren zwar noch als Jungwein galt, aber doch schon hervorragend schmeckte: schon in seiner Jugend war dieser Dom Pérignon prickelnd und von der reichen Leichtigkeit, die den ersten Champagner der Weinkultur von Bordeaux so einzigartig sein lässt.

Doch vielleicht hätte der König im Jahre 2000 eher einen "Geburtstagswein" gewählt, zum Beispiel einen Mouton-Rothschild 1940 oder einen Margaux 1930. Oder er hätte auf den Jahrgang zurückgegriffen, den viele heute als den größten Jahrgang des 20. Jahrhunderts betrachten: Bordeaux 1945, das Jahr der letzten Kriegswirren, wo der Wein rar wurde, weil in Bordeaux nicht genug Erntearbeiter zur Verfügung standen, doch wo das Wetter es so gut mit dem Wein meinte, dass er zu einem der größten Bordeaux aller Zeiten heranwuchs.

Möglicherweise wäre der Sonnenkönig heute auch in Kontakt mit der Königin von England: in ihrer Gesellschaft hätte er sicher einen Petrus1953 getrunken, den Jahrgang ihrer Krönung, wo der Bordeaux-Wein Petrus als "Ehrengast" die Tafel zierte. Vielleicht war die Krönungstafel von Königin Elisabeth II. ja sogar vergleichbar mit einem Mahl im Schloss von Ludwig XIV...
Copyright: Sandra Winters

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