Ludwig XIV., Dom Pérignon, Petrus, Mouton-Rothschild und Margaux...
Ludwig XIV., Dom Pérignon, Petrus, Mouton-Rothschild und Margaux...
Es ist wohlbekannt, dass der Sonnenkönig der erste und,
bisher, der größte Feinschmecker in der Geschichte Frankreichs war. Er liebte
das gute Essen und, nicht minder, den guten Wein. Bis heute ist es wohl keiner
Festtafel gelungen, sich mit einem ganz normalen "Alltagsessen" von
Ludwig XIV. zu vergleichen.
Einer seiner Lieblingsweine war ohne Zweifel der Champagner,
der gerade zu seinen Lebzeiten erfunden wurde. Als er Dom Pérignon - den ersten
Champagner - entdeckte, "abonnierte" er sich auf die gesamte
Produktion. Solange das Benediktinerkloster, das den Dom Pérignon herstellte,
nicht genug produzierte, um den König zufrieden zu stellen, hatte keiner das
Recht, etwas davon abzuhaben…
Im Jahr der Ernte der Bordeaux-Weine 2000 hätte
der Sonnenkönig vermutlich einen Dom Pérignon 1973 gewählt, der mit
seinen damals 23 Jahren zwar noch als Jungwein galt, aber doch schon
hervorragend schmeckte: schon in seiner Jugend war dieser Dom Pérignon
prickelnd und von der reichen Leichtigkeit, die den ersten Champagner der
Weinkultur von Bordeaux so einzigartig sein lässt.
Doch vielleicht hätte der König im Jahre 2000 eher einen
"Geburtstagswein" gewählt, zum Beispiel einen Mouton-Rothschild 1940
oder einen Margaux 1930. Oder er hätte auf den Jahrgang zurückgegriffen,
den viele heute als den größten Jahrgang des 20. Jahrhunderts betrachten: Bordeaux
1945, das Jahr der letzten Kriegswirren, wo der Wein rar wurde, weil in
Bordeaux nicht genug Erntearbeiter zur Verfügung standen, doch wo das Wetter es
so gut mit dem Wein meinte, dass er zu einem der größten Bordeaux aller Zeiten
heranwuchs.
Möglicherweise wäre der Sonnenkönig heute auch in Kontakt
mit der Königin von England: in ihrer Gesellschaft hätte er sicher einen Petrus1953 getrunken, den Jahrgang ihrer Krönung, wo der Bordeaux-Wein Petrus als
"Ehrengast" die Tafel zierte. Vielleicht war die Krönungstafel von
Königin Elisabeth II. ja sogar vergleichbar mit einem Mahl im Schloss von
Ludwig XIV...
Copyright: Sandra Winters
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