Was Château Cheval Blanc von anderen Saint-Emilion unterscheidet und selbst einen Cheval Blanc 1993 zu einem besonderen Wein macht
Hört man den Namen des Bordeaux-Gebietes Saint-Émilion,
so denkt man an gute Weine und sogar an Spitzenweine. Es ist wahr, dass sich
fast alle Weine aus Saint-Émilion gut trinken lassen, aber nur vier
Wein-Appellationen haben es geschafft, zu den Weltspitzenweinen zu gehören.
Was Château Cheval Blanc von anderen Saint-Emilion unterscheidet und selbst einen Cheval Blanc 1993 zu einem besonderen Wein macht
Château Cheval Blanc gehört zu diesen Spitzenweinen. Es
gibt Kritiker, die sagen zum Beispiel von Château Cheval Blanc 1953, dass es ein
Wein sei, wie man ihn in der Welt nur einmal findet. Aber auch die anderen
Jahrgänge - selbst die, die als "mittelmäßig" eingestuft werden, wie
Château Cheval Blanc 1983 oder Château Cheval Blanc 1993 -
bleiben auf der Bestenliste der Weine aus Bordeaux und aus der ganzen Welt.
Was macht Château Cheval Blanc oder ChâteauAusone zu Spitzenweinen? Was haben diese Weingüter, was die anderen
Saint-Émilion nicht haben? - Eine der wichtigsten Antworten auf diese Frage geben
die Rebsorten.
Ein Saint-Émilion besteht in der Regel vor allem aus Merlot,
Cabernet franc und Cabernet Sauvignon. Der Nachteil an Cabernet Sauvignon ist,
dass er verhältnismäßig lange braucht, um reif zu werden. Und nachdem das Klima
in Saint-Émilion etwas kühler ist als in anderen Bordeaux-Gebieten, kommt es
vor, dass sie nicht die Zeit hat, auszureifen. Deshalb setzen viele Weingüter
in Saint-Émilion fast ausschließlich auf Merlot, eine Rebsorte, die früh reif
wird und immer eine Garantie für Qualität ist.
Auch Château Cheval Blanc benutzt die Rebsorte Merlot.
Während andere Weingüter sie jedoch zu bis zu neunzig Prozent in ihren Wein
einbringen, begnügt sich Château Cheval Blanc mit vierzig Prozent. Die
restlichen sechzig Prozent bestehen aus Cabernet franc - Cheval Blanc
verzichtet also ganz auf Cabernet Sauvignon und umgeht auf diese Weise das
Problem der späten Reife.
Ein Weingut wählt seine Rebsorten jedoch nicht zufällig
aus. Wenn Château Cheval Blanc auf Merlot und Cabernet franc setzt, dann liegt
das an der Beschaffenheit seines Bodens. Sein Untergrund besteht aus Kalkstein
und Schwemmlandboden, was den Vorteil hat, dass das Wasser genau richtig
dosiert wird: dank dem Kalkstein staut sich der Regen nicht in der Erde an -
was einem Wein nicht gut bekommt -, und der Schwemmlandboden sorgt dafür, dass
der Kalkstein nicht alle Feuchtigkeit versickern lässt.
Die Kombination von Merlot und Cabernet franc ist
ziemlich selten und gibt dem Château Cheval Blanc eine besondere Note, die man
in keinem anderen Wein findet. Und dies ist der Grund, warum selbst ein
"mittelmäßiger" Cheval Blanc 1993 immer noch etwas Besonderes bleibt.
Copyright: Sandra Winters
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