Mittwoch, 23. Januar 2013

Château d'Yquem 1954: Weißwein wie glänzendes Gold

Der Weißwein aus Bordeaux: Château d'Yquem 1954


Seine Eigentümer sind stolz darauf: schon seit 400 Jahren sei Château d'Yquem ein Symbol für Kultur und Lebensart. "Leben wie Gott in Frankreich", das hat etwas mit Château d'Yquem zu tun, mit Jahrgängen wie 1954. Château d'Yquem 1954 ist ein Wein, den nur "Banausen" noch Weißwein nennen - Weinkenner sprechen von flüssigem Gold - von einem dunklen, glänzenden Gold…

Doch Qualitätsanspruch verpflichtet. Und wenn man auch von flüssigem Gold spricht, so ist das Einkommen auf Château d'Yquem nicht jedes Jahr garantiert. 2012, zum Beispiel, wird einer der Jahrgänge sein, die nie in die Annalen des besten Süßweins aus dem Gebiet von Bordeaux eingehen wird. Genau wie 1972 oder 1992. Man sollte meinen, es läge alle 20 Jahre ein Fluch über Château d'Yquem, erklärt Pierre Lurton, der aktuelle Verwalter des Weinguts. Finanziell hat er natürlich Recht: das schlechte Jahr 2012 kostet die Eigentümer von Château d'Yquem an die 25 Millionen Euro.

Aber Qualität geht eben über alles, und es ist besser, ein Jahr lang mal keinen Wein Premier Grand Cru auf den Markt zu bringen, als seinen Ruf mit einem mittelmäßigen Bukett zu ruinieren.

Château d'Yquem 1954 kennt solche Probleme nicht. Auch wenn man im Frühjahr noch dachte, dass es ein schlechtes Weinjahr werden sollte, war die Weinlese doch ausgezeichnet. Heute erzielt dieser weiße Bordeaux 1954 schon Preise von rund 1000 Euro. Aber für einen Sammler ist das noch gar nichts - besonders, wenn es sich um einen Château d'Yquem handelt. Denn dieser Wein kann ohne weiteres 100 Jahre und mehr gelagert werden. Sein "Geheimnis"? Die Edelfäule…
Copyright: Sandra Winters

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