Warum es Cheval Blanc 1973 in hundert Jahren vermutlich nicht mehr gibt
Warum es Cheval Blanc 1973 in hundert Jahren vermutlich nicht mehr gibt
Man sagt, es gäbe immer weniger
Leute, die je die Möglichkeit hätten, einen der grossen Bordeaux-Weine zu
kosten. Und vermutlich ist dies die traurige Wahrheit.
Außer den wenigen Menschen,
denen es nichts ausmacht, 1000 Euro und mehr in eine Flasche Wein zu
investieren, ist es heute kaum mehr möglich, einen Spitzenwein zu kaufen.
Nehmen wir zum Beispiel einen Cheval Blanc 1973: er kostet heute um die
450 Euro - und gilt unter den Bordeaux noch als "Billigwein". Er
bleibt vermutlich noch einige Jahre in erschwinglichen Grenzen (für Leute, die
sich einmal im Leben einen teuren Wein leisten möchten), aber dann wird er über
1000 Euros kosten - wie sein "Ahnherr", der Cheval Blanc 1954
- oder fast 2000 Euros wie der Jahrgang 1945.
Natürlich sind die älteren
Weinliebhaber privilegiert. Wer sich den Cheval Blanc 1973 kurz nach seiner
Abfüllung kaufte - und die Geduld hatte, ihn zu lagern - konnte ihn weitaus
billiger erwerben. Zu dieser Zeit konnte man einen jungen Spitzenwein aus
Bordeaux noch für einen Preis erstehen, der heute 20 oder 30 Euro entspricht.
Aber inzwischen sind selbst die Preise für Jungweine gestiegen.
Die großen Jahrgänge waren
dagegen schon immer unerschwinglich. Ein Cheval Blanc 1990 - einer der
Jahrhundertweine - kostet heute bereits rund 1000 Euro... nicht zu vergleichen
mit einem Cheval Blanc 1904, den man nicht unter 3500 Euro bekommt.
Doch Cheval Blanc 1973 wird
vermutlich nie den Traumpreis eines Jahrgangs 1904 erreichen, schon weil es ihn
in 110 Jahren vermutlich nicht mehr gibt. Denn selbst wenn ein Wein haltbar
ist, wer kann schon so lange widerstehen?
Copyright: Sandra Winters
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