Der Streit um das Weingut Romanée Conti
Man sagt, das Leben sei nicht
lang genug, um alle guten Dinge zu genießen. Aber es gäbe nur 100 Weine, die
man vor seinem Tod probiert haben müsste.
Die Burgunder-Weine Romanée Conti gehören
zu diesen 100 Weinen.
Welcher Weinliebhaber kennt nicht
Vosné-Romanée, ein Dorf irgendwo in Burgund, im Südwesten von Frankreich. Ohne
seine 200 Hektar fruchtbaren Lehmbodens, auf dem sechs der größten Spitzenweine
Frankreichs wachsen, wäre es vermutlich längst vergessen.
Die bekannteste Parzelle von
Vosné-Romanée ist jedoch nicht größer als 1,8 Hektar. Hier gedeiht der Romanée
Conti, der Wein der Götter, wie man sagt, und der Prinzen.
So war das Weingut Romanée Conti
zu Zeiten des Königs Ludwig XV ein Streitapfel für die, die Macht und Geld
hatten. Der Prinz Louis François de Bourbon-Conti und die "Favoritin"
des Königs, die bekannte Marquise de Pompadour, wollten absolut Besitzer dieses
Spitzenweines werden. Der Prinz gewann den Streit und prägte dem Weingut für
immer seinen Stempel auf: aus Romanée wurde Romanée Conti.
Eine Flasche Romanée Conti ist
nicht nur ein Traum für die Geschmacksnerven - sie ist auch schwer zu finden. Nachdem
jährlich nur 6000 Flaschen produziert werden, muss der Weinliebhaber sich
beeilen, wenn er eine davon erobern möchte. Gewisse Jahrgänge sind zwar noch im
Handel, aber man muss sie sich schon was kosten lassen: ein Romanée Conti 1963
- der dieses Jahr seinen fünfzigsten Geburtstag feiert - ist schwer zu finden,
und die raren Flaschen, die noch auf dem Markt sind, werden zwischen 1300 und
1800 € gehandelt. Im Extremfall kann man sogar bis zu 6000 € bezahlen. Selbst ein
Romanée Conti 1973 kostet um die 700 €.
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